„Unternehmerinnen gefragt“ – unter diesem Motto hatte die IHK Schleswig-Holstein am 1. September 2021 zum dritten „FiFiN“-Kongress in Lübeck eingeladen.

Endlich: eine Präsenzveranstaltung! Viele der Rednerinnen und Redner standen nach der langen Corona-Pause zum ersten Mal wieder vor Publikum auf einer Bühne. Und auch für uns Spitzenfrauen, genauso wie für viele andere Teilnehmerinnen, war es der erste größere reale persönliche Austausch seit Ausbruch der Pandemie. Schön, dass dieses Stück Normalität – natürlich unter 3G-Regel (genesen, geimpft oder negativ getestet) und weiteren Corona-Hygiene-Schutzmaßnahmen – wieder möglich war und hoffentlich auch künftig möglich bleibt.

Wie lässt sich die Kreativität aus der Corona-Zeit weiterführen? Oder: Wie lässt sich nach der schwierigen Phase neuer Schwung aufbauen? Dazu gab es an dem Tag zahlreiche Anregungen, eigene und neue Wege zu gehen. Verschiedene Unternehmerinnen und weitere Gäste aus Wirtschaft und Politik sprachen über ihr Wirken und ihre Erfahrungen, über Chancengerechtigkeit von Frauen im Beruf, die Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen und die Unterstützung für UnternehmerInnen, gaben Tipps für den Arbeitsalltag.

Kongress für UnternehmerInnen und ExistenzgründerInnen

Motivation, Inspiration, Orientierung durch Vorbilder, Unterstützung und Vernetzung, das waren die übergeordneten Themen des dritten FiFiN-Kongresses der IHK Schleswig-Holstein. FiFiN steht dabei für „Frauen in Führung im Norden“. Mit dem Kongress wollten die IHK und weitere Partner UnternehmerInnen und ExistenzgründerInnen darin bestärken, auf der Karriereleiter, dem Weg in die Selbstständigkeit und bei der Realisierung ihrer Unternehmensidee Grenzen zu überwinden und von anderen Frauen zu lernen. Angesprochen waren hier nicht nur Businessfrauen – sondern auch Männer, die sich mit Mixed Leadership, Frauenförderung und Diversität im Unternehmen beschäftigen.

„Der Beruf der Unternehmerin muss erstrebenswert werden.“

„Mehr Frauen in Führung zu bringen, das ist eine gemeinsame Aufgabe von Männern und Frauen“, sagte Friederike C. Kühn, Präses der IHK zu Lübeck und Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein, in ihrer Begrüßungsrede vor rund 100 Teilnehmenden im Hotel Hanseatischer Hof in Lübeck. „Mit dieser Veranstaltung wollen wir Frauen Mut machen, in Verantwortung zu gehen, ein Unternehmen zu gründen oder zu übernehmen. Dafür muss der Beruf der Unternehmerin attraktiv und erstrebenswert werden.“ Es komme entscheidend darauf an, die Rahmenbedingungen zu verbessern, damit Frauen in Führung streben können und auch wollen.

Talkrunde „Frauen als Unternehmerinnen“

„Mehr Freiheit selbst zu entscheiden. Sein eigenes Ding machen, die eigenen Ideen umsetzen, Verantwortung übernehmen …“ Es finden sich zahlreiche Gründe, warum Frauen unternehmerisch tätig werden. Und doch gibt es viel zu tun, um die Selbstständigkeit von Frauen – und Männern – besser zu unterstützen. Das war das Thema der Talkrunde am Vormittag mit Dr. Sabine Sütterlin-Waack Ministerin für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein, den Unternehmerinnen Dorina Bausch (Workkontor Ahrensburg) und Manuela Görcke (Otheb), Friederike C. Kühn, Erk Westermann-Lammers, Vorsitzender des Vorstands der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH), moderiert von der Radio- und Fernsehjournalistin Andrea Wilke.

UnternehmerInnenbild in Deutschland verbessern!

Dorina Bausch appellierte, dass schon in der Schule Unternehmertum stärker thematisiert werden müsse. Friederike C. Kühn sprach sich dafür aus, dass veraltet UnternehmerInnenbild in Schulmedien zurechtzurücken. Und auch Dr. Sabine Sütterlin-Waack bestätigte: „Das Bild vom Unternehmer in Deutschland ist schräg.“ Dabei trage gerade der engagierte Mittelstand in Deutschland dazu bei, Krisen zu meistern. Erk Westermann-Lammers befand, dass Unternehmerin gerade bei Frauen gut ins Berufsleben passe.

Tipps für den Berufsalltag

In fünf Fachforen gaben gestandene Expertinnen und Experten Tipps zu Kommunikation, Empathie in der Arbeitswelt, Verkauf und wertebasierte Selbststeuerung. In Impulsvorträgen gab es Anregungen, das „Wonder Woman-Kostüm“ abzulegen (Stefanie Wagner) und „Heart-Business statt Hard-Business für Erfolg und Erfüllung anzupacken (Nicola Sieverling).

In der Gesprächsrunde „Zuschüsse gefragt“ informierte IB.SH-Förderlotsin Ulrike Kiehne über Förderprogramme für Unternehmen. Die Unternehmerinnen Kerstin Behrens-Saß (Steuerberatung) und Monja Rönneburg (Backstube Bäcktakulär) aus Lübeck gaben ihre positiven Erfahrungen bei der Beantragung von Fördergeldern weiter.

Vorbilder

Den krönenden Abschluss bildete die Poetry-Slammerin Mona Harry mit dem eigens für den Kongress geschriebenen Slam "Vorbilder" und ihrer bekannten Liebeserklärung an den Norden.

Netzwerken

Natürlich wurde auch das Miteinander-ins-Gespräch-kommen großgeschrieben. So gab es in den Pausen und beim ausgiebigen, sehr schmackhaften Mittagsessen viel Gelegenheit zum Kennenlernen und Austauschen. Denn für diejenigen, die sich selbstständig machen oder es bereits sind, ist Netzwerken einfach unerlässlich – wie auch wir Spitzenfrauen im Norden stets betonen.

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